Moderne endoskopische Behandlungsmöglichkeiten

Krankhaften Veränderungen in der Speiseröhre können mit dem Endoskop nicht nur erkannt und beurteilt werden, sondern auch ohne Hautschnitt behandelt werden. Die Vorteile der vielfältigen endoskopischen Behandlungstechniken gegenüber der chirurgischen Operation sind außer dem kosmetischen Resultat eine schnellere Erholungszeit, weniger Schmerzen und weniger Komplikationen.   Dank des medizinischen Fortschritts in den letzten Jahrzehnten werden schonende endoskopische Behandlungsverfahren erfolgreich eingesetzt u. a. bei Krebsfrühformen der Speiseröhre oder der Achalasie,  einer seltenen aber wichtigen Ursache für Schluckstörungen.  

Speziell moderne endoskopische Techniken aber auch kombinierte Behandlungsmöglichkeiten bieten ein für den einzelnen Patienten maßgeschneidertes Vorgehen. Tumorerkrankungen sollten ebenso wie seltene Erkrankungen in Zentren behandelt werden. Hier sind Diagnostik, konservative Maßnahmen und spezielle Überwachung nach der Behandlung für eine Vielzahl der Erkrankungen aus einer Hand besonders wichtig.

Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist eine exakte Diagnose.

Im Folgenden stellen wir Ihnen schonende endoskopische Methoden bei den nachfolgenden Erkrankungen dar und geben Ihnen noch eine Übersicht über überwachende und konservative Maßnahmen bei Speiseröhrenerkrankungen.  Es gibt weitere Erkrankungen, die hier nicht aufgeführt sind.  Selbstverständlich können Sie mit uns Kontakt aufnehmen, wir schauen uns gerne die Befunde an und beraten Sie im Rahmen einer Zweitmeinung.

 

 

Überwachende und konservative Maßnahmen:

Bestimmte Erkrankungen der Speiseröhre benötigen eine langfristige, zum Teil engmaschige Überwachung mit einer Speiseröhrenspiegelung und ggf. auch der Entnahme von Gewebeproben.

  • Dies gilt vor allem für die Nachsorge nach der Behandlung bei allen Formen von Krebserkrankungen der Speiseröhre, inklusive der Krebsfrühformen und Krebsvorstufen.
  • Auch die sog. Risikoerkrankungen wie Barrett-Ösophagus, Refluxkrankheit und Achalasie bedürfen je nach Erkrankungsstufe endoskopischer Kontrollen in bestimmten zeitlichen Abständen.
  • Patienten mit bösartigen Kopf- oder Halstumoren sollten im Verlauf endoskopisch überwacht werden, da das Risiko von Speiseröhrenkrebs erhöht ist.
  • In Abhängigkeit von Beschwerden, der Größe und der Untersucherexpertise können bei bestimmten Tumorarten, sog. submukösen Tumoren, überwachende endoskopische Kontrollen mit einer Endosonographie ausreichend sein.
  • Die Überwachung von Patienten mit Krampfadern der Speiseröhre, sog. Ösophagusvarizen, dient dazu festzustellen, wann eine endoskopische Behandlung erfolgen muss.

Therapieüberwachung ist auch angebracht bei Patienten mit eosinophiler Ösophagitis und anderen entzündlichen Erkrankungen, um Ausprägung und Entzündungsaktivität zu erfassen.

Konservative Maßnahmen:

In Abhängigkeit von der Art der Erkrankung und der Erkrankungsstufe können aufklärende Maßnahmen und sog. Lifestyle-Umstellungen bezüglich Ernährung, Gewicht, Fitness manchmal schon ausreichend sein. Zur medikamentösen Behandlung von Erkrankungen der Speiseröhre werden häufig vor allem magensäureblockierende Medikamente, sog. Protonenpumpeninhibitoren (PPI) eingesetzt. Daneben können bei bestimmten Erkrankungen entzündungshemmende und krampflösende bzw. druckmindernde Medikamente von Bedeutung sein. In zeitlichen Abständen müssen Einsatz und Dosierung von Medikamenten selbstverständlich von dem behandelnden Arzt bzw. Gastroenterologen überprüft werden.

Alternative Behandlungsverfahren wie Akupunktur oder manuelle Therapie können bei bestimmten Erkrankungen möglicherweise ergänzend eingesetzt werden. Derzeit gibt es hierzu aber keine oder zu wenig belastbare, sog. valide Forschungsergebnisse. Wir interessieren uns auch für diese Behandlungsmöglichkeiten und setzen diese innerhalb von klinisch-wissenschaftlichen Studien ein. Auch für diese Verfahren gilt, dass ihrem Einsatz eine Diagnose auf der Basis objektiver Untersuchungsbefunde vorangestellt wird!