Die endoskopischen Behandlungsverfahren bei Veränderungen im Barrett-Ösophagus umfassen:

In den meisten Fällen ist eine Kombination der Behandlungsverfahren angezeigt, da bei dem Nachweis von Veränderungen eine komplette Zerstörung der Barrett-Schleimhaut angestrebt wird. In Verbindung mit einer medikamentösen Begleittherapie (magensäureblockierende Medikamente) wächst die normale Schleimhaut, das Plattenepithel, der Speiseröhre in dem behandelten Bereich wieder nach. Für die Überprüfung des Behandlungserfolges wird die Behandlung durch wiederkehrende Entnahmen von Gewebeproben ergänzt. Nach Abschluss der Behandlung, ist eine endoskopische Überwachung sinnvoll und sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. In bestimmten Fällen, abhängig von dem Ausmaß der Veränderung und den Ergebnissen der feingeweblichen Untersuchungen, kann eine zusätzliche chirurgische Behandlung angezeigt sein.

In der Regel ist das Einholen einer Zweitmeinung bei dem Nachweis von Veränderungen und frühen Krebsformen im Barrett-Ösophagus vor Beginn einer Behandlung sinnvoll. In den meisten Fällen wird die geplante Behandlungsstrategie zwar nur bestätigt, in einigen Fällen kann die Beratung hilfreich sein und zu einer Änderung des Behandlungsplans führen.

besondersBesonders: Bis rund vor einem Jahrzehnt war der chirurgische Eingriff mit der Entfernung der Speiseröhre das herkömmliche Standard-Verfahren für die Behandlung von hochgradigen Veränderungen und der frühen Krebsformen. Dieser Eingriff ist auch in spezialisierte Zentren nicht frei von Risiken und geht mit einer Verschlechterung der Lebensqualität einher. Dank des medizinischen Fortschritts ist heute die Anwendung von endoskopischen Behandlungsverfahren der erste Behandlungsschritt bei den Patienten, bei denen Veränderungen oder frühe Krebsformen im Barrett-Ösophagus vorliegen.
In spezialisierten Zentren können außerdem bei sorgfältiger Auswahl und besonderer Behandlungserfahrung bestimmte Patienten, bei denen eine zusätzliche chirurgische Behandlung nach den herkömmlichen Empfehlungen angezeigt wäre, möglicherweise alternativ ein strenges Überwachungsprogramm durchlaufen bzw. durch ein schonenderes chirurgisches Verfahren (ausschließlich Entfernung der Lymphknoten) behandelt und anschließend streng überwacht werden. Ein solches Vorgehen muss stets unter klinischer Beobachtung durchgeführt werden. Auch sollte in einem spezialisierten Zentrum immer geprüft werden, ob bei bestimmten Patienten, bei denen eine chirurgische Behandlung nach den herkömmlichen Empfehlungen angezeigt wäre, eine Wiederholung der endoskopischen Behandlung, speziell der endoskopischen Resektion, möglich ist und sinnvoll erscheint.
Überwachungsprogramme und Behandlungsstrategien bei Barrett-Ösophagus sind weitere Schwerpunkte unserer Arbeit. Unsere Forschungsarbeiten tragen seit Ende der 90´ger Jahre kontinuierlich zu dem heutigen Verständnis und dem medizinischen Fortschritt bei. Unter anderem konnten wir nachweisen, dass trotz der kompletten Zerstörung des Barrett-Ösophagus bei Patienten mit Krebsvorstufen oder Krebsfrühformen nach einem Verlauf von mehr als 5 Jahren bei fast der Hälfte der untersuchten Patienten die Barrett-Schleimhaut wieder aufgetreten ist. In einem geringen Anteil von 6% der Patienten hatte sich erneut ein Barrett-Ösophagus mit Veränderungen gebildet. Hieraus ergibt sich die Empfehlung, dass Patienten mit einem behandelten Barrett-Ösophagus auch später noch in regelmäßigen Abständen endoskopisch überwacht werden sollten.